Ricardo Vogel

Biografie

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Geboren am 19. September 1957 in Maracaibo, Venezuela, als 3. Sohn von einer in Frankreich geborenen und aufgewachsenen Schweizerin und einem Schweizer Vater. Mit einem Jahr zeigte ich viele Krankheitssymptome, und die sich trotz ärztlicher Betreuung nicht besserten, meine Eltern dazu veranlassten, als ich 4 war, in die Schweiz zurückzukehren, da ich mittlerweile todkrank war und das venezolanische Gesundheitswesen meine Symptone weder diagnostizieren noch kurieren konnte. Dieser Umstand war in meinem Leben sehr wichtig, da ich dadurch immer auf meine Ernährung achten musste und mich schliesslich auch für ihre Herstellung interessierte. Es war Zöliakie, in dieser Zeit noch nicht sehr bekannt, die Aufnahme dieser Krankheit als anerkannte Krankheit in der WHO erfolgte erst 10 Jahre vorher.

Daher war mein Entscheid, Landwirt zu werden, nachdem ich mit 14 (1971) unseren Familiengarten biodynamisch geführt hatte, eigentlich schlüssig. Da es dazumals noch wenige Biohöfe gab, und die meisten sehr ideologisch geführt waren (meistens religiös), habe ich auf konventionellen Höfen meine Praxis gemacht, und ging dann in die renommierte Landwirtschaftliche Gewerbeschule Strickhof in Zürich.

Auch ging ich während der 2 Theoriejahre im Sommer auf die Alp, um so meine zusätzliche obligatorische Praxiszeit zu absolvieren: auf eine gemischte Alp (Kühe, Rinder, Schafe), auf eine Rinderalp, auf eine Kuhalp mit Käseherstellung und auf eine Ziegenalp, auch Käseherstellung. Die letzten zwei habe ich nach der Ausbildung betrieben.

1980 bildete ich mit einem Freund ein Kooperative mit biologischem Bauen, vorallem Holzarbeiten, nebenbei war ich noch in 2 sozialen Experimenten, ein autonomes Jugendhaus in Zürich und einem biodynamischen Hof, wo ich im Tipi wohnte. Um mir dieses Leben zu erlauben, und die Auftragslage im Biobereich noch spärlich war, arbeitete ich auch kurzzeitig im Akkord, um mir das nötige Geld zu verdienen. In dieser Zeit reiste ich auch per Motorrad, Auto und selbstausgebautem Reisemobil in Europa herum. Auch Reisen nach Südamerika absolvierte ich, da ich mein Urprungsland kennenlernen wollte.

Dieses Leben war dann 1983 fertig, da ich mit meiner damaligen Frau einen Sohn erwartete und daher für 2 weitere Personen schauen musste. Da mir auch die Schweiz immer zu eng war, geografisch wie sozial, habe ich verschiedene Versuche unternommen, um auszuwandern, Venezuela, Italien, Frankreich, Portugal und Spanien waren die Hauptkandidaten. Nach verschiedenen Versuchen blieben wir dann 1988/89 in Spanien hängen,wo auch mein Projekt ist.

Dort kam dann Grundstückkauf, Eigenheimbau, zwischendurch arbeitend in der Gegend oder in der CH. 1994 kam dann der Einzug ins eigene Haus. Paralell bauten wir Gemüse an auf einem 1000 m2 Grundstück mit Eigenversorgung und Verkauf nach Cadiz, die Anbaufläche langsam steigernd auf 3000 m2

Wegen familiären Schwierigkeiten ging ich 1997 in die CH, um zu reflektieren und Arbeit suchen, um den Unterhalt für meine 2 Söhne zu zahlen. Ich fand Arbeit durch meine Beziehungen im Theater- und Zirkusbereich, war z.B. Roadmanager einer dazumals bekannten Schweizer Cabarettgruppe, Beleuchter, Techniker, arbeitete im Theater als Kulissenbauer, und im Sommer war ich unterweg im Wohnwagwagen mit meinen Kindern mit einem Kinderzirkus. Dort war ich Beleuchter, Techniker, Monitor für die Kinder, Koch, Fahrer, einfach Mädchen für Alles.

1999 beschloss ich, wieder nach Spanien zu kommen. Baute ein paar Häuser, unter anderem ein Ökohaus in El Puerto de Sta. Maria. 2002 nahm ich verhaltensauffällige Jugendliche bei mir auf, bis 2008. Versuchte daneben noch meine Baufirma weiterzuführen, um den Jugendlichen eine sinnvolle Tätigkeit zu bieten, war aber durch das Ausmass der Verhaltensstörung nicht möglich. Da ich 2005 die Vertretung von einem Baumodul aus der CH übernahm, habe ich 2006 trotzdem noch ein Haus mit diesen Materialien gebaut, musste aber noch eine Betreuerin an Bord nehmen, um den Spagat zu schaffen. Dieses Haus baute ich als Pilothaus, um diese Bauweise bekannt zu machen, weil ich von ihrer Qualität für das andalusische Berg- und Küstenklima überzeugt war, vor allem wegen der stetig wechselnden Temperaturen und Feuchigkeit. Nachdem 2008 der letzte Jugendliche von seinem D-Aufenthalt nicht zurückkam, und auch kein Ersatz in Aussicht war, habe ich wieder Häuser gebaut. Oder ging in die CH arbeiten.

2016 hatte ich die Möglichkeit, durch wieder sinkende Immobilienpreise und einen grosszügigen familiären Kredit, eine Traumfinca zu kaufen, deren Gebäude aber durch Geiz des Besitzers sehr herunter gekommen waren. Um ihre Struktur zu schützen, ersetzte ich die Dächer und verputzte die Wände neu, da diese Bauweise (Lehm und Stein) sehr empfindlich auf eindringendes Wasser reagiert.

Eine Wohnung für mich ist mehr oder weniger fertig, um mir Wohnraum zu bieten, dazu habe ich 2 Wohnungen renoviert, um mit den Mieteinnahmen ein Zusatzeinkommen zu haben.

Diesen Herbst/Winter werde ich vor allem Umgebungsarbeiten machen wie Bäume und Sträucher zu pflanzen, Wege anlegen, aufzuräumen, Biogarten anlegen, usw., usf. Um damit einen alten Traum eines ökologischen Gemeinschaftsprojekt zu realisieren.

Darum suche ich dringend Leute, um noch beim Bildungprozess mitzumachen, da ich nicht einfach Promoter sein will für ein Senioren-CoHousing.

Ein wichtiger Grundsatz im Zusammenleben der Gemeinschaft ist der Respekt an Natur und Leuten, Toleranz und das Unterlassen von Denkverboten.